Viel Zeit zum Kuscheln und Kennenlernen, aber auch ein auf und ab der Gefühle – willkommen im Wochenbett! Du bist frischgebackene Mama und kommst endlich […]
Die erste Zeit für dich und dein Baby: Das Wochenbett
Viel Zeit zum Kuscheln und Kennenlernen, aber auch ein auf und ab der Gefühle – willkommen im Wochenbett! Du bist frischgebackene Mama und kommst endlich mit deinem Baby zu Hause an? Diese ersten gemeinsamen Wochen nennt man Wochenbett und sie sind vor allem eine Eingewöhnungszeit für dein Baby, aber euch als Eltern. Wir erklären dir, was das Wochenbett genau ist, wie lange es dauert und wie du dich auf das Wochenbett vorbereiten kannst.
Was ist das Wochenbett?
Neun Monate hast du darauf gewartet, dann ist es endlich da: Dein Baby kommt zur Welt. Den Spruch „Ab jetzt wird alles anders“ hast du sicher schon dutzende Male gehört und es stimmt tatsächlich: Ab jetzt wird erst mal alles anders. In den ersten Wochen nach der Geburt müsst ihr euch erstmal aneinander gewöhnen, zu Hause ankommen, Stillpartner werden (falls du stillst) und nicht zu vergessen: Du sollst dich nach den Strapazen der Geburt erholen. Dafür ist das Wochenbett da. Dass erholen mit neuem, forderndem Familienmitglied nicht immer leicht ist, wirst du recht schnell erleben. Umso besser, wenn du weißt, was im Wochenbett auf dich zukommt und wie du dich darauf vorbereiten kannst.
Wie lange dauert das Wochenbett?
6 bis 8 Wochen dauert das Wochenbett in der Regel. Und die Zeit solltet ihr euch auch unbedingt nehmen, um euch kennenzulernen. Denn es dauert einfach, bis dein Körper sich von der Geburt erholt hat, bis dein Baby in der neuen Welt angekommen ist und bis ihr zusammengefunden habt. Lass dir also bewusst diese Wochen Zeit. Das Wochenbett heißt nicht umsonst Wochen-bett: Denn vor allem in den ersten Wochen nach der Geburt wirst du als Mutter sehr viel Zeit mit deinem Kind im Bett verbringen. Es wird geschlafen, gestillt, gewickelt und wieder von vorne. Zeit für den Haushalt bleibt da keine und diesen solltest du auch einfach links liegen lassen bzw. dir Unterstützung holen. Umso intensiver die gemeinsame Zeit mit deinem Baby ist, umso besser findet ihr zueinander. Das Wochenbett ist für dich und das Baby eine sehr wichtige Zeit, in die so wenig äußerer Stress wie möglich eindringen soll.
Welche Vorbereitungen kannst du für das Wochenbett treffen?
Bereits in deinem Mutterschutz vor der Geburt kannst du einige Vorbereitungen für das Wochenbett treffen:
Unterstützung:
Zuallererst solltest du dir jemanden suchen, der dich im Wochenbett begleitet. Meistens ist das der Papa des Kindes, es kann aber auch die eigene Mutter oder eine Freundin sein. Außerdem gibt es sogenannte Doulas für die Unterstützung im Wochenbett: Das sind geburtserfahrene Frauen, die dafür ausgebildet sind, andere Frauen im Wochenbett zu begleiten. Wichtig ist, dass du dich mit der Person wohlfühlst und dich auf sie verlassen kannst. Denn in den ersten Wochen nach der Geburt deines Babys wirst du jemanden brauchen, der an deiner Seite steht – im Haushalt, bei der Essenszubereitung, um dir das Kind einmal abzunehmen, aber auch um dich seelisch zu unterstützen. Denn häufig haben Mütter im Wochenbett sogenannte Wochenbettdepressionen. Das ist leichter zu überwinden, wenn du jemanden hast, dem du dich anvertrauen kannst und mit dem du über all deine Gedanken offen reden kannst.
Ernährung:
Nach den Ernährungsrichtlinien der National Academy of Science, erhöht sich der Kalorienbedarf ab dem zweiten Trimester in der Schwangerschaft durchschnittlich um etwa 300–500kcal. Auch während der Stillzeit brauchst du mehr Kalorien: Ca. 500 Kalorien zusätzlich pro Tag. Natürlich richten sich die Werte individuell nach deinem Bedarf.
Wenn du stillst, gibst du das, was du isst, auch an dein Baby weiter. Aber auch wenn du nicht stillst, ist eine ausgewogene Ernährung für dich wichtig: So kann dein Körper sich besser von den Strapazen der Geburt erholen. Aber klar: Du wirst im Wochenbett keine Zeit und vor allem keinen Nerv dafür haben, gesunde Gerichte zu kochen. Du kannst dir aber im Vorfeld bereits einiges vorbereiten: Eintöpfe, Aufläufe und Suppen lassen sich wunderbar vorkochen und einfrieren, sodass du im Wochenbett ausgewogen und unkompliziert versorgt bist.
Baby:
Wenn das Baby in den neuen vier Wänden ankommt, muss es sich erst mal an seine neue Umgebung gewöhnen. Die Welt da draußen fühlt sich doch so ganz anders an als der warme, kuschelige Bauch von Mama. Wenn ihr zu Hause ankommt, sollte alles für den neuen Mitbewohner vorbereitet sein: Wickelkommode, Kleidung, Pflegeprodukte, Schnuller. So machst du es auch dir selbst einfacher, eine neue Routine für dich und dein Baby zu finden. Aber keine Sorge: Wenn etwas fehlt, kann dein Partner oder die Person, die du dir als Wochenbett-Unterstützung geholt hast, jederzeit los und das besorgen, was du und das Baby benötigt.
Hebamme:
Eine gute Hebamme ist Gold wert! In den ersten Wochen nach der Geburt kommt deine Hebamme zu Beginn täglich sowie später in regelmäßigen Abständen bei dir vorbei und zeigt dir alles, was du für den Alltag mit deinem Baby wissen musst: Wie wird das Baby gebadet? Wie kann das Stillen funktionieren? Wie warm musst du dein Baby anziehen? Bei all deinen Fragen rund um das Baby steht dir die Hebamme zur Seite. Und du wirst viele Fragen haben!
Hebammen sind in der Regel gut ausgebucht, deshalb solltest du dich so früh wie möglich um eine Nachsorge-Hebamme kümmern – tatsächlich bereits im ersten Trimester der Schwangerschaft.
Besuch:
Am Anfang möchte jeder dein neues Familienmitglied begrüßen: Oma, Opa, Tanten, Freunde. Und auch du möchtest der Welt gerne zeigen, welches Wunder ihr vollbracht habt. Dennoch: Rationiere Besuch im Wochenbett. Denn zu viel Besuch kann für dich und das Baby auch Stress bedeuten. Deshalb ist es gerade in der Anfangszeit des Wochenbetts wichtig, nur so viel Menschen zu empfangen, dass es entspannt für dich und das Baby bleibt. Jeder neue Geruch und jedes neue Gesicht, muss von deinem Baby verarbeitet werden. Die Zeit dafür solltest du deinem Kleinen geben.
Lies hier unsere Checkliste für das Wochenbett.
Was solltest du im Wochenbett besser nicht tun?
Das Wochenbett soll für dich und das Baby Erholung und Kennenlernen sein. Deshalb solltest du im Wochenbett zusätzlichen Stress vermeiden. Kuscheln mit Baby statt stressigem Besuch, kurze Spaziergänge statt Ausdauersport – so solltest du dein Wochenbett idealerweise gestalten.
Auch wenn du die zusätzlichen Pfunde von der Schwangerschaft so schnell wie möglich abtrainieren möchtest, solltest du insbesondere während der Stillzeit ausreichend Kalorien zu dir nehmen, um deinen nötigen Energiehaushalt aufrecht zu erhalten. Intensiven Sport solltest du ebenfalls noch nicht angehen. Schone deinen Körper und verlange nicht zu viel von ihm nach der Geburt und während des Wochenbetts. Bevor du wieder in dein Sportprogramm zurückfindest, solltest du nach dem Wochenbett erst einmal einen Rückbildungskurs besuchen. Denn dein Körper ist nach der Schwangerschaft und der Geburt stark beansprucht worden: Das hormonelle Umfeld sorgt dafür, dass Gelenke und Bänder flexibel und locker sind. Die Stabilität fehlt und kann durch aktives Muskeltraining wieder erarbeitet werden kann. Vor allem die Beckenbodenmuskulatur muss gekräftigt werden und die reaktive Arbeitsweise „wieder erlernt” werden, um der Belastung bei sportlicher Aktivität v.a. beim Joggen standhalten zu können.
Du kannst dich bereits 8 Wochen nach der Geburt bei einem Rückbildungskurs anmelden. Hier wird der Beckenboden und der ganze Körper sanft trainiert, damit er sich wieder in seine alte Form zurückentwickelt Rückbildung braucht Zeit und ist sehr individuell.
Während des Wochenbetts kannst du bereits mit kleinen Übungen schon etwas für deinen Körper tun:
- therapeutische Bauchlage
- 360° Atmung
- Beckenbodenwahrnehmung und sanftes Aktivieren
- Beckenbewegungen
- Venengymnastik
- Aufstehen und Hinlegen über die Seite
- Toilettenhocker nutzen
- beim Stuhlgang nicht pressen
- Husten und Niesen nach hinten oben
- viel liegen (Bauchlage, Seitenlage, wenig Rückenlage)
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